Firmografische Daten: was sie sind, wofür sie verwendet werden und wie man sie für die B2B-Segmentierung nutzt

Firmografische Daten sind der Schlüssel zur Segmentierung und Analyse des B2B-Marktes. So wie demografische Daten Zielgruppen im B2C definieren, liefern firmografische Daten ein umfassendes Bild von Unternehmen und Organisationen und stellen wesentliche Informationen wie geografische Lage, Branche und Umsatz bereit.
Wie der Vergleich mit demografischen Daten zeigt, sind diese Informationen – die durch Machine Learning und Künstliche Intelligenz angereichert werden können – entscheidend für die Ausrichtung von Marketing- und Vertriebsstrategien sowie für die Identifikation neuer Leads und Kunden, mit denen sich stabile und profitable B2B-Geschäftsbeziehungen aufbauen lassen.
Firmografische Daten (vom englischen Begriff firmographic data) beschreiben die Merkmale von Unternehmen, wie Größe, geografische Lage und Branche. Sie sind das Äquivalent zu demografischen Daten in der B2C-Kundensegmentierung, beziehen sich jedoch auf Unternehmen und Organisationen und finden daher vor allem im B2B-Kontext Anwendung.
Zu den häufigsten und nützlichsten firmografischen Daten für die Segmentierung von Unternehmen und Organisationen zählen:
Mit diesen Daten lassen sich Kunden oder Zielgruppen anhand objektiver Attribute segmentieren, die ein vollständiges Bild von Geschäftskunden liefern.
Der wichtigste Anwendungsbereich firmografischer Daten ist, wie gezeigt, die B2B-Marksegmentierung. Firmographics sind insbesondere relevant für:
Wie im B2C-Markt ist das Verständnis des Kunden entscheidend für die Entwicklung optimierter Marketingkampagnen sowie für den Aufbau von Beziehungen und die Vereinfachung von Vertriebs- und Supportprozessen.
Darüber hinaus können firmografische Daten genutzt werden, um bestehende Datensätze anzureichern und so neue Analyse- und Anwendungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Künstliche Intelligenz und Machine Learning haben die Nutzung firmografischer Daten grundlegend verändert und ihren Anwendungsbereich sowie das Potenzial zur Datenanreicherung erheblich erweitert.
Einige Tools zur automatisierten Datenerfassung ermöglichen es, Informationen zur Unternehmensgröße oder zum Umsatz mittels Scraping zu gewinnen, beispielsweise durch die Analyse von Web-Traffic, Interaktionen oder mit dem Unternehmen verknüpften LinkedIn-Profilen. Diese Daten können jedoch weder Genauigkeit noch Zuverlässigkeit garantieren, noch sicherstellen, dass sie aktuell sind. Ihre Nutzung unterliegt daher klaren Einschränkungen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die einzigen verlässlichen Informationen für den Aufbau einer Strategie aus offiziellen Daten, stammen, die im Fall von Unternehmen aus Registern von Institutionen wie den Industrie- und Handelskammern und der Finanzbehörde gewonnen werden.
Gleichzeitig ermöglicht KI, die „manuelle“ Segmentierung zu überwinden, indem sie komplexe Muster erkennt und das Kundenverhalten vorhersagt. Firmografische Daten werden so zu dynamischen Instrumenten zur Personalisierung von B2B-Strategien, etwa für Lead-Scoring, die Planung zielgerichteter Kampagnen und die Analyse von Risikofaktoren im Zusammenhang mit Kundenabwanderung.
Zu den wichtigsten KI-Anwendungen im Bereich Business Information zählen:
Künstliche Intelligenz und Machine Learning ermöglichen es somit, Daten in prädiktive und automatisierte Maßnahmen zu überführen, etwa durch die Identifikation von Kunden mit hohem Potenzial oder besonders qualifizierten Leads und die Fokussierung der Ressourcen auf strategisch oder wirtschaftlich besonders wertvolle Beziehungen – mit erheblichen Zeit- und Ressourceneinsparungen.